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Darf ich Musik von Spotify in meinem Twitch-Stream verwenden?

Game-Soundtracks sind meist erlaubt, doch wie sieht es bei aktuellen Songs über Streaming-Dienste aus? Wir klären die Lage und zeigen dir kostenlose Alternativen.

Spotify Logo abstract
(Foto: Shutterstock)

Ob bei Just Chatting, Music und durch (fast) alle Spiel-Genres – viele User nutzen auch 2021 bekannte Hits im Hintergrund. Mit Spotify, Amazon Music und diversen YouTube-Playlists ist jeder Lieblings-Song nur einen Klick entfernt. Doch nicht alle Content-Creator kennen sich mit den komplizierten Regelungen aus. Ist das nun erlaubt oder nicht?

 

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Lange nahm es Twitch nicht allzu genau mit den Rechten der Musiklabels. Schluss damit war im Juni 2020: Rechteinhaber in den USA fingen damit an, Clips und Videos systematisch nach Verstößen zu durchsuchen. Die Streaming-Plattform reagierte und forderte mangels technischer Möglichkeiten ihre Community auf, Content ohne Lizenz zu löschen. Das Problem bestand aber weiter und unzählige Urheberrechtsbeschwerden prasselten auf Twitch ein.

 

 

Im Oktober 2020 zog schließlich der Streaming-Dienst die Reißleine. Tausende Dateien wurden automatisch entfernt. Der bekannte E-Sport-Experte Rod „Slasher“ Breslau bezeichnete den DMCA-Takedown auf Twitter als „Blutbad“. Viele professionellen Streamer sahen ihr Lebenswerk vernichtet.

Was bedeutet DMCA?
Der „Digital Millennium Copyright Act“ ist ein US-Gesetz aus 1998, das die rechtliche Basis für juristische Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen im Internet darstellt. Vorangetrieben wurde es hauptsächlich durch den amerikanischen Musikindustrieverband RIAA und der US-Filmproduzentenvereinigung MPAA. In Europa findet sich eine fast identische Variante dazu in der Richtlinie 2001/29/EG (Urheberrechtsrichtlinie).

 

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Was sagen Twitch und Spotify dazu?

Anders als beispielsweise YouTube oder Facebook, weigert sich die Amazon-Tochter seit Jahren mit den großen Labels über die Nutzung von geschützter Musik auf der Plattform zu verhandeln.

Die Streaming-Plattform positioniert sich in ihren Richtlinien daher ziemlich klar:

Du bist allein verantwortlich für deinen Inhalt und die Konsequenzen, wenn du diesen Inhalt postest oder veröffentlichst. Du erklärst, dass: (1) du der Ersteller von Benutzerinhalten bist oder alle Rechte daran kontrollierst oder anderweitig über ausreichende Reche und Autorität verfügst, um die hierin gewährten Rechte zu gewähren, (2) auf deine Benutzerinhalte folgende Sachverhalte nicht zutreffen: (a) Verletzen, Verstoßen oder Unterschlagen von Rechten dritter Parteien, einschließlich Copyright, Handelsmarke, Patent, Handelsgeheimnis, moralisches Recht, Datenschutzrechte, Publizitätsrechte oder andere geistige Eigentumsrechte oder proprietäre Rechte (…) Twitch behält sich alle Rechte und Mittel gegen Benutzer vor, die gegen diese Zusicherungen und Garantien verstoßen.

Twitch Terms of Service, §8b

Auch Spotify untersagt die Nutzung in Streams, selbst wenn es sich um freie Musik handelt:

Folgendes ist keinesfalls gestattet:

Irgendeinen Teil des Dienstes oder der Inhalte von Spotify zu kopieren, weiterzuverbreiten, zu vervielfältigen, zu „rippen“, aufzuzeichnen, zu übertragen, aufzuführen oder öffentlich wiederzugeben, zu senden, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen oder den Dienst oder die Inhalte von Spotify anderweitig in einer Weise zu nutzen, die in den Verträgen oder nach geltendem Recht nicht ausdrücklich gestattet ist oder die die Rechte am geistigen Eigentum (wie Urheberrechte) an den Diensten oder Inhalten von Spotify bzw. Teilen hiervon verletzt;

Spotify AGB, §9.1

Warum kommt das dann trotzdem so häufig vor und bleibt anscheinend ungestraft? Die Antwort ist einfach: Twitch hat aktuell nicht die technischen Möglichkeiten, alle Streams live zu überprüfen. Sobald jedoch dein Content in Form von Clips und VoDs auf den Servern landet, macht sich die Scan-Software ans Werk. Wird sie fündig, ist die Chance auf einen Strike oder im Wiederholungsfalls als letzte Konsequenz sogar eine permanente Sperre eures Accounts groß. Betroffener Content in deinem Archiv wird teilweise oder komplett stumm geschaltet. Auch kostspielige Abmahnungen durch Unternehmen und deren Anwälte sind möglich, wenn du Musik im Stream über Spotify laufen lasst – aber glücklicherweise gibt es mehrere Alternativen für euren Live-Stream.

 

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Wie komme ich an legale Musik?

Wenn du auf der Suche nach Music für deinen Stream bist, musst du nicht unbedingt tief in die Tasche greifen. Hier sind unsere Tipps für Anbieter von lizenzfreier Musik für deinen Channel – abseits von Spotify, Amazon Music und YouTube. Wie du OBS Studio einrichtest und Audioquellen einbindest erfährst du hier.

soundtrack by twitch

Soundtrack by twitch

(Screenshot: twitch.tv)

Seit 19. Oktober 2020 ist die Beta-Version der kostenlosen App für alle Video-Creators verfügbar. Die hauseigene Music-Library der Gaming-Plattform bietet eine große Anzahl an Playlists, die ihr frei in euren Live-Streams verwenden könnt – und das komplett for free. Die Einbindung klappt problemlos über OBS Studio oder ähnliche Software.

https://www.twitch.tv/broadcast/soundtrack

Epidemic Sound

Epidemic Sound

(Screenshot: Epidemic Sound)

Epidemic Sound bietet für 13,00 Euro im Monat über 35.000 lizenzfreie Tracks zur Nutzung auf Twitch und diversen sozialen Netzwerken an. Super für deinen Content: Im Paket sind zusätzlich über 90.000 Soundeffekte – da ist für jede Situation etwas dabei. Aktuell ist der erste Monat zum Testen gratis.

https://www.epidemicsound.com/music/

Pretzel Rocks

Pretzel Rocks

(Screenshot: PretzelAux)

Pretzel Rocks bietet ebenfalls eine Audio-Lösung mit urheberrechtlich geklärten Songs an. Auf der Website kann man sowohl eine eingeschränkte Gratis-Version, als auch einen werbefreien Premium-Account ab 15,99 US-Dollar pro Monat auswählen. Sehr fair: 70% der monatlichen Gebühren gehen direkt an die Künstler. Du kannst den Sound direkt über den Browser abspielen oder das Programm über OBS Studio einbinden.

https://www.pretzel.rocks/for/livestreamers

Videvo

Videvo

(Screenshot: Videvo)

Du bist speziell auf der Suche nach Soundeffekten für deine Stream-Alerts oder YouTube-Videos? Hier hilft Videvo weiter: Die Plattform bietet davon mehr als 400 Stück kostenlos an. Ein weiteres Highlight: 30.000 Gratis-Videos, die du zum Beispiel in deinem Overlay nutzen kannst. Mit dem kostenpflichtigen Videvo Pro-Abo gibt es zusätzlich eine große Auswahl von Musik aller Genres sowie Tausende Soundeffekte dazu.

Im Gegensatz zu Epidemic Sound und Pretzel Rocks setzt Videvo auf ein anderes Abo-Modell: Für 24,99 US-Dollar im Monat kannst du hier bis zu 50 Dateien (Musik, Soundeffekte, Videos) herunterladen und danach dauerhaft nutzen. Wichtig dabei: Die Audio-Files sind nur im größten Paket (Videvo Pro) inklusive.

https://www.videvo.net

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